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Baby- und Kinderschlaf Teil 3

Zum Thema Schlaf bei Babys und Kindern gibt es wirklich viele Tipps, gute aber auch durchaus schlechte und zum Teil sogar gefährliche. Hier könnte man beispielsweise das schreckliche Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ nennen, in welchem eine fragwürdige Methode angewandt wird, um Babys zum Schlafen zu bringen. Schade, dass es noch immer in Bücherläden zu finden ist, wo es doch inzwischen so viel gute Literatur zum Thema gibt. Um euch durch diesen Dschungel an gut gemeinten Ratschlägen zu leiten, haben wir unsere Rubrik „Baby- und Kinderschlaf“ geschaffen, klickt euch gern einmal durch unsere anderen Beiträge. Heute haben wir für euch ein paar sehr interessante Fakten zum Thema Kinder- und Baby-Schlaf zusammen getragen – hättet ihr’s gewusst?

1. „Durchschlafen“ in Studien steht für 5 Stunden Schlaf am Stück, also z.B. von 24 bis 5 Uhr – auf die oft gestellte Frage „schläft es denn schon durch?“ könnt ihr nun also bereits viel früher mit „ja“ antworten und euch so die vielleicht gut gemeinten, aber lästigen Tipps vom Hals halten.

2. Der menschliche Schlafrhythmus hat sich vermutlich zu 90-Minuten-Intervallen entwickelt, weil unsere Babys in etwa alle 90 Minuten hungrig sind – schlau von der Natur, oder?

3. Säuglinge die neben ihrer Mama schlafen, drehen ihr die meiste Zeit das Gesichtchen zu.

4. Auch wenn Babys im Familienbett weniger tief schlafen, bekommen die Mamas ebenso so viel Schlaf wie getrennt schlafende Mamas.

5. Kinder entwickeln erst mit 2,5 bis 3 Jahren Schlafmuster, die denen eines Erwachsenen gleichen.

6. Das CO2 im Atem der Mama nimmt dem Baby nicht den Sauerstoff weg, sondern regt es zum selbstständigen Atmen an.

7. Einstellungen zum Baby- und Kinderschlaf sind länderspezifisch: während in den USA erwartet wird, dass ein Kind am besten schon mit 6 Monaten allein ein- und durchschläft, wissen Mamas in Puerto Rico, dass das locker bis ins 5. Lebensjahr dauern kann. 

8. Weder Abstillen noch Schnuller geben ändern in den meisten Fällen etwas am Schlafverhalten. Gerade das Abstillen macht es für die Mama aber oft noch schwieriger, da sie nachts dann nicht einmal mehr die Brust hat, um ihr Kind schnell wieder zu beruhigen. Meist muss es dann getragen werden, was letztlich viel anstrengender ist. 

9. Einschlafroutinen helfen und verbessern gleichzeitig das Ein- und Durchschlafen. Laut einer Studie schliefen Kinder mit Einschlafroutinen besser ein, besser durch und die Laune der Eltern verbesserte sich.

10. In den Schlaf gestillt werden, im Elternbett schlafen und länger zum Einschlafen brauchen – hierbei handelt es sich NICHT um Schlafprobleme, auch wenn das häufig landläufig so betitelt wird. Ein tatsächliches Schlafproblem wäre es beispielsweise, wenn ein Kind regelmäßig weniger als 9 Stunden schläft.

11. Auch die Bettgehzeit ist länderspezifisch: eine Umfrage ergab, dass Kinder in Neuseeland durchschnittlich um 19.30 Uhr schlafen, in Kanada um 20.45 Uhr, in Taiwan erst um 22.15 Uhr, in Vietnam schon um 18 Uhr und um 20.30 Uhr in Großbritannien.

12. Und auch der Schlafplatz ist wieder länderspezifisch: bei obiger Umfrage hat sich außerdem herauskristallisiert, dass die asiatischen Kinder zum Großteil bei ihren Eltern schlafen, während Kinder in Europa und Nordamerika deutlich öfter allein schlafen müssen.

13. Das Stillhormon Prolaktin hilft der Mama durch unruhige Nächte.

14. Es ist normal, dass viele Babys nur beim Stillen oder Tragen einschlafen.

15. Viele Babys schlafen mit ca. 6 Wochen nachts viele Stunden ohne Unterbrechung – allerdings endet diese Phase meist schnell, denn das kleine Gehirn muss wachsen und braucht dazu viel Milch!

16. Jedes Kind schläft anders! Manche kürzer, manche länger, manche machen mit 4 noch Mittagsschlaf, während andere ihn schon kurz vor dem 2. Geburtstag abschaffen.

Ihr seht, Schlaf ist etwas sehr individuelles, bei kleinen und bei großen Menschen. Je feinfühliger wir als Eltern mit dem Thema umgehen, desto schneller finden wir auch heraus, was unser Baby/Kind braucht und das kann etwas ganz anderes sein, als das Baby/Kind der Freundin, Nachbarin oder wir früher selbst.

Habt ihr Fragen zum Thema Schlaf? Dann schreibt uns gern eine Mail, ruft uns an oder kommt dienstags zu uns ins FamilienCafé und sprecht uns persönlich an.

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